Welches ist das beste Chalk zum Bouldern in der Halle?

Welche Chalk-Art ist die beste zum Bouldern in der Halle? Mit der Frage beschäftigt sich jeder Boulder-Einsteiger relativ schnell nach kurzer Zeit. Die Kletterforen und Bouldergruppen auf Facebook sind voll mit Diskussionen rund um das weiße Zeug für mehr Grip an der Wand. Ich persönlich bouldere jetzt schon länger mit Chalk in Pulverform. Allerdings habe ich bereits alle Chalk-Arten einmal durchprobiert – einfach, um für mich das beste Material zu finden. Generell gibt es Kletterchalk vier Varianten: Als Chalkball, in Pulverform, als Liquid Chalk oder als Chalk-Block beziehungsweise Chalk-Würfel.

Hier kommt das Magnesia als Ball oder Pulver rein: Der Chalkbag.
Hier kommt das Magnesia als Ball oder Pulver rein: Der Chalkbag.

Was ist eigentlich Chalk und woraus besteht es?

Chalk ist erst einmal nur der englische Begriff für Kreide oder Kreidestein. Unser Kletterchalk besteht meistens aus weißem Magnesiumcarbonat (MgCO³), welches die beim Schwitzen an den Händen entstehende Feuchtigkeit gut aufnimmt. Das flüssige Chalk ist dabei oft in Alkohol suspendiert, damit es dosierbar bleibt. Kaufen könnt ihr Kletterchalk entweder im Klettershop, direkt in den meisten Boulder- und Kletterhallen oder in großen Sportgeschäften wie Decathlon. Bei letzterem kaufe ich seit vielen Monaten mein Chalk – schlicht und einfach, weil dort die Preise ein Drittel unter dem Chalk aus der Boulderhalle liegen. Natürlich gibt es jetzt Chalk-Philosophen, die meinen, dass es da riesige Unterschiede gibt zwischen Billig-Chalk aus dem Decathlon und Premium-Chalk der Markenhersteller. Wie auch immer. Ich stelle hier nur kleine Unterschiede fest.

Vier Chalk-Arten: Pulver, Chalkball, Liquid Chalk und Chalk-Würfel
Vier Chalk-Arten: Pulver, Chalkball, Liquid Chalk und Chalk-Würfel

 Das lose Chalk als Pulver für den Chalkbag

Wenn ihr Euch in der Boulderhalle umseht, dann stellt ihr fest, dass sicher zwei Drittel der Kletterer mit dem Chalk in Pulverform arbeiten. Es ist nicht nur das am weitesten verbreitete Chalk sondern auch das günstigste. Die Preise hierfür gehen bei circa 2,50 Euro pro 100 Gramm los. In den Boulderhallen bekommt ihr aber meistens die 200 Gramm-Packung nicht unter sieben Euro – bei Decathlon kosten 200 Gramm momentan 4,90 Euro. Wichtig ist, dass ihr für Euch ein Chalk findet, dass sich nicht von Fabrik aus irgendwie feucht anfühlt, sondern schön trocken ist.

An losem Chalk finde ich persönlich gut, dass ich es sowohl im Chalkbag als auch an den Händen so dosieren kann wie ich es brauche. Da ich gerade im Sommer in der Halle fast nach jeder zweiten Route nachchalke, habe ich hier einen hohen Verbrauch. Zu dem Pulver von Decathlon kann ich nur sagen, das es zwar günstig ist, aber dafür im Beutel noch relativ viele Magensia-Klumpen zu finden sind, die im Chalkbag dann erstmal mit den Fingern zerbröselt werden müssen. Außerdem kippt mir mein Chalkbag immer mal wieder um und das lose Chalk verstreut sich auf der Bouldermatte. Und wenn ihr während des Boulderns den Chalkbag mit Euch tragen wollt, – wobei ich das ziemlichen Quatsch finde bei kurzen Boulderrouten und wenn man nicht gerade Profi ist – dann ist loses Chalk-Pulver sowieso fehl am Platz. Solltet ihr dazu noch Probleme mit Staub haben, dann lasst das Chalk-Pulver bleiben und greift zum Liquid Chalk.

Wenn ihr loses Chalk sucht, dann kann ich Euch auf jeden Fall das Magnesia von Mantle empfehlen. Hier könnt ihr gleich shoppen:
Mantle Chalk Powder 450g

Das flüssige Chalk in kleinen Flaschen

Liquid Chalk liegt momentan auf jeden Fall im Trend und ihr bekommt es in jedem Klettershop. Allerdings liegt hier der Preis für die gleiche Anzahl an Gramm gut 50 Prozent über dem Chalk-Pulver. Logisch, denn die Herstellung ist aufwendiger. So müssen die Hersteller Alkohol beimischen, um das Chalk flüssig zu halten.

Eine kleine Menge Liquid Chalk reicht aus für beide Hände.
Eine kleine Menge Liquid Chalk reicht aus für beide Hände.
Das Liquid Chalk trocknet innerhalb einer Minute und es kann losgehen.
Das Liquid Chalk trocknet innerhalb einer Minute und es kann losgehen.

Eine ganze Zeit lang bin ich mit dem Flüssig-Chalk gebouldert. Das Gute daran ist, dass ich viel weniger nachchalken muss und die Staubbelastung gleich Null ist. Der große Nachteil für mich ist allerdings, dass das flüssige Chalk einerseits teuer ist und andererseits eine Flasche immer anfängt auszutrocknen, obwohl sie noch nicht leer ist. Meistens verklebt und trocknet der Verschluss der Flaschen. Unschön, da ich immer Falschen wegschmeiße, in denen noch gut zehn Prozent der ursprünglichen Menge enthalten ist. Zudem dauert es immer etwas, bis das Liquid Chalk eingetrocknet ist in der Handfläche und mit kleinen Wunden an der Hand empfehle ich das Zeug sowieso nicht.

Der Chalkball als Einweg- oder Mehrwegvariante

Wenn ihr einen Kletterprofi fragt, welches die beste Art zu Chalken sei, dann gibt es sicher häufig als Antwort: „Der Chalkball.“ Der Grund dafür ist sicher, dass es im Gegensatz zum losen Pulver sicher die freundlichere Variante zu Chalken ist. Warum? Ganz einfach: Es staubt weniger und der Chalkball liegt verschlossen im Chalkbag.

Jetzt könnt ihr Euch den Chalkball entweder selbst herstellen – etwa aus einem Damenstrumpf und losem Magnesia – oder ihr kauft ihn Euch im Kletterladen. Wie auch immer ihr das angeht, wichtig ist nur, dass am Ende Euer Chalkball auch ausreichend Pulver abgibt. Und genau hier habe ich immer das Problem. Welchen Chalkball ich auch benutze, ich habe immer das Gefühl, als ob nach kurzer Zeit kaum noch Chalk durch das kleine Netz durchdringt. Zudem bekommt man aus einem Chalkball auch nie das letzte Stück Chalk raus. Zwar trage ich einen Chalkball mit mir rum, aber als alleinige Art zu Chalken kann ich es von mir aus nicht empfehlen.

 Der Chalk-Block oder auch Chalk-Würfel

Der Chalk-Block ist neben dem Chalkball sicher auch eine der weniger staubigen Angelegenheiten, aber dafür beim Bouldern kaum in Verwendung – jedenfalls nach meiner Beobachtung. Ich selbst habe ihn einmal ausprobiert und ich sehe den Vorteil zu losem Chalk nicht. Immerhin muss ich den Magnesia-Block genauso zerdrücken und dann in den Chalkbag packen. Dafür ist das Chalk-Ergebnis gut. Die Hände bekommen den gleichen Grip wie beim Pulver.

Welche Chalk-Art ihr auch immer benutzt oder benutzen werdet, nehmt Rücksicht auf alle die, die Probleme mit der Staubbelastung haben!

3 Gedanken zu “Welches ist das beste Chalk zum Bouldern in der Halle?

  1. ich benutze immer den Ball… in einigen Boulderhallen ist Pulver wegen der Staubbelastung verboten, zudem hatte ich noch nie das Gefühl, dass ich zu wenig Kreide aus der Kugel rausbekomme. Allerdings habe ich es mir auch angewöhnt vor jedem Boulder einmal in den Beutel zu greifen, da es die Hände trocken hält und damit das Risiko geringer ist, dass einem die Haut aufreißt (nur feuchte Haut reißt auf)

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